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Modeschmuck, Piercing & Co.

Erfolgreiche Kontrollen auf dem Hurricane-Festival durch den Landkreis Rotenburg (Wümme) und das Laves


Im Juni 2014 lockte das Hurricane-Festival etwa 73.000 Musikfreunde aus ganz Europa nach Scheeßel, wo zu dem vielfältigen Musikprogramm ausgelassen gefeiert wurde. Neben Musik, Essen und Trinken gehören auch Non-Food-Händler, welche die unterschiedlichsten Accessoires und Fanartikel anbieten einfach dazu. Gerade Accessoires wie Schmuck oder Piercings können durchaus toxikologisch bedenkliche Substanzen, z. B. Schwermetalle, enthalten. Da sich Händler solcher Artikel häufig auf Festivals spezialisiert haben und in der Regel nicht über ein Ladenlokal verfügen, könnten sie durch das Raster der regulären Kontrollen fallen. Aus diesem Grund fanden während des Festivals, für die meisten Besucher unbemerkt, Kontrollen der rund 40 Non-Food-Händler durch den Landkreises Rotenburg (Wümme) und das LAVES statt.

Das Besondere dabei: Mitarbeiter des LAVES Instituts für Bedarfsgegenstände (IfB) konnten Schmuck- und Piercingartikel direkt vor Ort mit mobilen Messgeräten auf Blei, Cadmium und Nickel prüfen ohne die überprüften Artikel zu zerstören. Diese Produktgruppe ist in den letzten Jahren immer wieder durch Anwesenheit bedenklicher Mengen an Blei und Cadmium aufgefallen. Im September 2012 wurden durch die EU neue Grenzwerte erlassen hat. Schmuck darf nicht mehr in den Verkehr gebracht werden, wenn diese Grenzwerte überschritten werden. Dies gilt auch, wenn nur bestimmte Teile von z. B. Ketten oder Armbändern die Grenzwerte überschreiten. Die Verwendung von Nickel, vielen Verbrauchern als Kontaktallergen bekannt, ist durchaus kritisch zu sehen. Um die Verbraucher zu schützen, ist der Übergang von Nickel aus Bedarfsgegenständen gesetzlich geregelt.

Sowohl der Festival-Veranstalter als auch die betroffenen Händler zeigten sich bei diesen vor-Ort-Messungen sehr kooperativ. Insgesamt wurden 76 Vor-Ort-Messungen an 43 Artikeln durchgeführt. Drei Produkte waren derart mit Blei bzw. Cadmium belastet, dass diese direkt aus dem Verkehr gezogen werden mussten. Sechs weitere Produkte wurden wegen des Verdachts auf erhöhte Nickelabgabe zur umfassenden Untersuchung ins Labor geschickt. Zwei kosmetische Artikel wurden ebenfalls als Proben entnommen. Sie sollen auf Anwesenheit von verbotenen Farb- und Konservierungsstoffen untersucht werden.

Sowohl der Landkreis Rotenburg (Wümme) als auch LAVES sind mit dem Ablauf zufrieden. Durch die Vor-Ort-Messung war es möglich, gezielt eine große Zahl Proben zu untersuchen und schnell zu einem Ergebnis zu kommen. Beanstandete Produkte konnten sofort aus dem Verkehr gezogen werden. Auch die Tatsache, dass Händler überprüft wurden, welche sonst durch das Überwachungsnetz schlüpfen könnten, ist sehr positiv zu bewerten.

Weitere gemeinsame Projekte mit Vor-Ort-Messungen werden derzeit vom Landkreis Rotenburg (Wümme) und LAVES abgestimmt. Die Möglichkeit, auch beim „stehenden“ Gewerbe die Probename gezielter gestalten zu können, soll erprobt werden.

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