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Kompetenzzentrum Fischgesundheitsfürsorge Niedersachsen

Am 1. Dezember 2004 fand im Niedersächsischen Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ein Round-Table-Gespräch zur künftigen Gestaltung der Fischgesundheitsfürsorge in Niedersachsen statt.

Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), die Tierärztliche Hochschule Hannover sowie die Landwirtschaftskammer Weser-Ems stellten im Rahmen dieser Veranstaltung das gemeinsam erarbeitete Konzept eines Kompetenzzentrums Fischgesundheitsfürsorge Niedersachsen vor. Bei der Besprechung waren Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, der Landesfischereiverbände, der Sportfischerverbände, der Landwirtschaftskammern, des LAVES, der Tierärztlichen Hochschule, der Niedersächsischen Tierseuchenkasse sowie der Tierärztekammer Niedersachsen anwesend.

Forellenbrütlinge  
Forellenbrütlinge
In Niedersachsen werden in ca. 200 Haupt- und Nebenerwerbsbetrieben sowie in über 2000 Hobbybetrieben Nutzfische produziert. Die Gesamtproduktion von Fischen in Aquakulturanlagen in Niedersachsen beträgt jährlich ca. 3.000 t. Ferner gibt es aus dem Bereich der Angelfischerei Erträge in Höhe von ca. 800 t/a. Darüber hinaus werden in unzähligen Aquarien und Gartenteichen Zierfische gehalten.

Bei der Betreuung von Fischhaltungen in Bezug auf das Thema Fischgesundheit kommen sowohl staatliche wie auch privatwirtschaftliche Aspekte zum Tragen. Für den staatlichen Bereich sind in der Regel die Veterinärbehörden der kommunalen Verwaltungen zuständig. Diese werden dabei im Rahmen einer operativen Beratung von der Task-Force Veterinärwesen, Fachbereich Fischseuchenbekämpfung, des LAVES unterstützt. Diese Tätigkeit der Task-Force bezieht sich auf die Fischseuchenbekämpfung (anzeige- und meldepflichtige Fischseuchen und –krankheiten), auf Aspekte des Tierschutzes bei Fischen sowie auf Fischsterben in öffentlichen Gewässern. Sonstige nicht staatlich motivierte Fragestellungen zur vorbeugenden und kurativen Fischgesundheitsfürsorge werden künftig von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Fachgebiet Fischkrankheiten und Fischhaltung, von der Landwirtschaftskammer Weser-Ems sowie von praktizierenden Tierärzte bearbeitet. Da es zu Überschneidungen der staatlichen und privatwirtschaftlichen Bereiche kommen kann, bedarf es eine intensive Zusammenarbeit und einen regen Austausch zwischen den beteiligten Institutionen und Personen.

Flussdiagramm Kompetenzzentrum  
Flussdiagramm Kompetenzzentrum
Das Flussdiagramm stellt die Struktur des Kompetenzzentrums Fischgesundheitsfürsorge Niedersachsen dar. In Bezug auf die Fischgesundheitsfürsorge ist eine zentrale Dreisäulenstruktur von primärer Relevanz. Diese Struktur setzt sich zusammen aus den Bereichen Fischseuchenbekämpfung, Qualifizierung und Fischgesundheitsdienst. Neben dieser Dreisäulenstruktur spielen die Bereiche Tierschutzaspekte bei Fischen und Fischsterben (Umweltschäden) eine wichtige Rolle. Wesentliches Element des Kompetenzzentrums ist die Bündelung der Untersuchungsaktivitäten hinsichtlich der weiterführenden Diagnostik. Für die virologischen, bakteriologischen und molekularbiologischen Untersuchungen von Fischproben ist das Veterinärinstitut Hannover zuständig. Histopathologische Untersuchungen werden im Institut für Pathologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover durchgeführt. Das Institut für Fische und Fischereierzeugnisse Cuxhaven des LAVES ist für rückstandsanalytische Untersuchungen im Zusammenhang mit Fischsterben verantwortlich.
Workshop Probenahme  
Workshop Probenahme
Fischhaltungsbetriebe in Niedersachsen werden zukünftig im Rahmen dieses Kompetenzzentrums fischgesundheitsfürsorglich betreut. Im Rahmen einer vorsorglichen und kurativen können Leistungen der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung (0511 953-8889) sowie der Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Standort Hannover (0511 3665-4496) in Anspruch genommen werden. Um eine schnelle und ortsgebundene Betreuung sicherstellen zu können, ist es notwendig, dass ein Netzwerk praktizierender Tierärzte aufgebaut wird, die in der Lage sind in Absprache mit den Institutionen des Kompetenzzentrums Fischbestände klinisch zu untersuchen, Organproben zu nehmen und Behandlungen durchzuführen. In diesem Zusammenhang werden seitens des Fachgebietes Fischkrankheiten und Fischhaltung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Fortbildungen für Tierärzte angeboten, an die auch der Fachbereich Fischseuchenbekämpfung des LAVES beteiligt sein wird. In Bezug auf die staatliche Fischseuchenbekämpfung finden seit 2004 Workshops für Amtstierärzte hinsichtlich der Probenahme in Fischhaltungsbetrieben bzw. Maßnahmen im Seuchenfall statt.
Fischuntersuchung

Fischuntersuchung

Artikel-Informationen

Nds. Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Task-Force Veterinärwesen
Eintrachtweg 19
30173 Hannover
Tel: (0511) 28897-924
Fax: (0511) 28897-980

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