LAVES Logo mit Schriftzug Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Niedersachsen klar Logo

Duftstoffe in Wasch- und Reinigungsmitteln

Duftstoffe werden in (fast) allen Wasch- und Reinigungsmittel, die der Handel für Verbraucherinnen und Verbraucher bereithält, eingesetzt. Damit frisch gewaschene Wäsche auch "frisch" riecht und nach dem Putzen das Haus „sauber“ nach „Citrusfrische" duftet. Aber welche Duftstoffe enthält das jeweilige Produkt genau? Die Zusammensetzung der Duftkomposition ist meist ein gut gehütetes Geheimnis der Hersteller.

Dabei sind Duftstoffe nach Nickel die häufigsten Verursacher von Kontaktallergien. Duftstoffe wirken leider nicht immer nur auf den Geruchssinn. Sie können zu Reizungen führen, die sich in Symptomen wie Stechen, Brennen oder Prickeln äußern, ähnlich einer Allergie. Außerdem nehmen Personen, die bereits an Allergien leiden (zum Bespiel Heuschnupfen), diese Chemikalien häufig stärker wahr oder reagieren stärker darauf.

Vor allem durch die Vielzahl der duftenden Produkte, die wir im Alltag verwenden, können die Duftstoffe aber zum Problem werden.

Kennzeichnungspflicht

Ohne Kenntlichmachung dieser Stoffe ist es Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht möglich, sich darüber zu informieren, ob und welche Duftstoffe in den von ihnen bei der Wäsche und der Reinigung im Haushalt eingesetzten Produkte, enthalten sind. Gerade Waschmittel bleiben länger auf der Kleidung haften und kommen mit der Haut in Berührung. Auch beim Putzen ohne Handschuhe und bei der Verwendung von Handspülmittel, kommen Verbraucher/-innen zwangsläufig in Kontakt mit Duftstoffen.

Grundsätzlich muss die Verwendung von Duftstoffen in Wasch- und Reinigungsmitteln auf dem Produkt mit der Angabe „Duftstoffe“ oder „Parfüm“ gekennzeichnet werden. Vereinzelt findet sich bei Naturprodukten auch die Angabe „ätherische Öle“. Wegen des allergenen Potenzials besteht darüber hinaus für derzeit 26 allergene Duftstoffe ab bestimmten Konzentrationen (0,01 Prozent) eine spezielle Kennzeichnungspflicht bei Wasch- und Reinigungsmitteln. Diese müssen einzeln mit ihrer Bezeichnung nach der INCI-Nomenklatur, vergleichbar mit kosmetischen Mitteln, angegeben werden.

Untersuchungen im Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg

Das LAVES-Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg kann mittels der Methode GC-MSD zuverlässige Aussagen über den Gehalt an Duftstoffe machen, die möglicherweise Allergien auslösen können.

Dabei ist die quantitative Bestimmung der allergenen Duftstoffe ohne aufwändige Probenaufarbeitung nur in wenigen Produkten möglich. Die Untersuchung der meisten Reinigungsmittel erfordert vorweg ein sogenanntes „Clean-up“. Die Herausforderung bei der Analytik ist neben der großen Vielfalt unterschiedlichster Matrices das Vorliegen der Duftstoffe über weite Konzentrationsbereiche in wechselnder Kombination.

Wasch- und Reinigungsmittel Bildrechte: © YakobchukOlena - Fotolia.com

Tipp:

Beim Trocknen draußen an der Luft wird Wäsche herrlich weich und duftet frisch - sogar im Winter!

UFI-Code (Unique Formula Identifier)

Auf Produktetiketten chemischer Produkte, wie zum Beispiel Waschmittel, Farben und Klebstoffe, ist künftig immer häufiger ein 16-stelliger UFI-Code (eindeutiger Rezepturidentifikator) zu finden. Diese Produkte können gesundheitsgefährdend sein, wenn sie nicht ordnungsgemäß verwendet werden. Der UFI-Code liefert wichtige Informationen und hilft den Giftnotrufzentralen, das Produkt und seine Inhaltsstoffe schneller zu identifizieren. Bis 2025 werden alle diese Produkte mit einem UFI-Code versehen.

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln