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Gefahren und Risiken beim Lebensmittel Fisch? – Sachverständige und Wissenschaftler aus gesamtem Bundesgebiet tagen in Cuxhaven und Bremerhaven

Frischer Fisch ist gesund und bekömmlich, aber auch ein sehr empfindliches Lebensmittel. Hohe Hygienestandards sind von den Betrieben einzuhalten. Eine wichtige Voraussetzung, um sichere Lebensmittel liefern zu können. Und diese Umsetzung wird von den Lebensmittelüberwachungs-behörden amtlich kontrolliert. Eine dreitägige Fortbildung informiert ab morgen in Bremerhaven und Cuxhaven Sachverständige aus ganz Deutschland und Österreich über aktuelle Trends in der Fischbranche und die Anforderungen bei der amtlichen Kontrolle von be- und verarbeitenden Betrieben und Untersuchungstechniken in diesem Spezialbereich der Lebensmittelproduktion. Das Fischkompetenzzentrum Nord (FKN) der Länder Niedersachsen und Bremen lädt zu dem bundesweit einmaligen Seminar ein. Das Institut für Fische und Fischereierzeugnisse (IFF) Cuxhaven des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) und das Landesuntersuchungsamt für Chemie, Hygiene und Veterinärmedizin Bremen (LUA) bilden das FKN.

Das Spektrum der Themen ist breit gefächert. Aktuelle Gefahrenpotentiale und Risiken bei ausgewählten Herstellungsprozessen und Produkten bilden den Schwerpunkt der diesjährigen Fachtagung. Die Themen Fischhygiene, Fischetikettierung und Risiken, die beispielsweise durch Krankheitserreger oder Rückstände nach Verzehr von Fischen und Fischereierzeugnissen entstehen können, stehen unter anderem im Mittelpunkt der Veranstaltung. Zudem wird von Einfuhruntersuchungen von Fischereierzeugnissen an Seehafengrenzkontrollstellen und entsprechenden Maßnahmen im Beanstandungsfall berichtet. Neben Vorträgen zu rechtlichen und praktischen Fragen der Untersuchung und der Überwachung werden Führungen durch ausgewählte Betriebe in Cuxhaven und Bremerhaven angeboten. Außerdem werden praktische Demonstrationen im Labor zu den Fischarten und zu speziellen Untersuchungsverfahren gezeigt.

Die Tagung dient Tierärzten und Lebensmittelchemikern aus der amtlichen Lebensmittelüberwachung und Wissenschaftlern aus den verschiedensten Forschungseinrichtungen als Fortbildungsveranstaltung und als Erfahrungsaustausch. „Durch die Kombination von Vorträgen und Betriebsbesichtigungen sollen neue wissenschaftliche Erkenntnisse und in der Praxis erprobte, erfolgreiche Modelle weitergegeben und bekannt gemacht werden. Das ist das Alleinstellungsmerkmal dieser Tagung“, erläutert Dr. Edda Bartelt, Leiterin des Instituts für Fische und Fischereierzeugnisse Cuxhaven.

Mehr als 50 Vertreter kommen unter anderem aus Bundesforschungseinrichtungen, vom Bundesamt für Risikobewertung, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und den Überwachungsbehörden aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Österreich in den Norden.

„Lebensmittelsicherheits-, Täuschungs- und Qualitätsansprüche, insbesondere mit Blick auf Produkte aus Aquakulturen, stehen im Fokus. Während das Fangvolumen der Meeresfischerei seine Grenzen erreicht hat, nimmt die Bedeutung der Aquakultur an der globalen Versorgung kontinuierlich zu und bestimmt mittlerweile den Alltag der amtlichen Untersuchung“, sagt Dr. Edda Bartelt.

Die meisten Verstöße in der Lebensmitteluntersuchung werden bei der Kennzeichnung festgestellt. Oder der Verbraucher wird getäuscht („food fraud“). Das ist beispielsweise der Fall, wenn einem Frischfisch Fremdwasser zugesetzt wird. Der unerlaubte Zusatz von Carbonaten erhöht das Wasserbindungsvermögen und damit das Gewicht des Fischfilets. Anderes Beispiel: Thunfisch kann mit nitrathaltigen Pflanzenextrakten wie zum Beispiel Rosmarinextrakt behandelt worden sein, wodurch die rote Farbe bestehen bleibt, unabhängig von der Frische und dem Alter des Fisches. Nach einer solchen Behandlung ist es für den Verbraucher nahezu unmöglich, ein frisches von einem nicht mehr ganz frischen oder verdorbenen Erzeugnis zu unterscheiden.

Weitere Themen der Veranstaltung sind: Aktuelles zur Radioaktivitätsuntersuchung, neue Erkenntnisse über Kugelfisch-Toxinen (TTX) in Muscheln sowie Kontaminanten & Co. in Fischen, Krebs- und Weichtieren.

Nach dem Abschlussvortrag „ Bearbeitung von Strafanzeigen, Ordnungswidrigkeiten und Verwarnungen im Lebensmittelbereich“ wird erstmalig eine Podiumsdiskussion stattfinden.


Termin: 23. - 25. Oktober 2018

Fischkompetenzzentrum Nord (FKN)

Bremerhaven und Cuxhaven


Weitere Informationen und das ausführliche Programm finden Sie unter www.laves.niedersachsen.de.

Artikel-Informationen

erstellt am:
22.10.2018

Ansprechpartner/in:
Hiltrud Schrandt

Nds. Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Leiterin Pressestelle
Röverskamp 5
26203 Wardenburg
Tel: 0441 57026 -180

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