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Fuchsbandwurmmonitoring in Niedersachsen abgeschlossen: knapp 3300 Tiere untersucht

Presseinformation Nr. 038 vom 11. Juli 2005


Das Veterinärinstitut Hannover (VI H) des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat ein zwei Jahre andauerndes Fuchsbandwurmmonitoring beendet. Insgesamt sind knapp 3300 Tiere aus Niedersachsen untersucht worden, die über die Landesjägerschaft gesammelt und von den örtlichen Veterinärämtern zur Untersuchung eingeschickt worden sind. Ziel war es, festzustellen, ob heimische Füchse mit dem Kleinen Fuchsbandwurm befallen sind – und, wenn ja: ob die Infektionsrate angestiegen ist. Das LAVES kommt zu dem Ergebnis, dass die Infektionszahlen in einigen Regionen Niedersachsens angestiegen, und dass Ausbreitungstendenzen auszumachen sind. Der Süden des Landes ist davon stärker betroffen als der Norden Niedersachsens.

Das Fuchsbandwurmmonitoring im VI H des LAVES besteht seit 1990/1991.

"Besonderes Augenmerk sollte auf Stadtfüchse gelegt werden, also Füchse, die sich in Stadt- und Stadtrandgebieten aufhalten", sagt Dr. von Keyserlingk, "das erhöhte Nahrungsangebot (Beet- oder Fallobst als natürliche Nahrungsquelle, Speisreste in Abfalltüten als zusätzliche Nahrungsquelle) lockt immer mehr Füchse an."

Der Kleine Fuchsbandwurm ist ein Dünndarmparasit, nur vier Millimeter lang, der vorwiegend beim Fuchs, aber auch bei Hunden und Katzen vorkommt. Seine besondere Bedeutung liegt in der Ansteckungsgefährdung vom Tier auf den Menschen. Die durch den Parasiten hervorgerufene "Alveoläre Echinokokkose" (AE) zählt zu den gefährlichsten, vom Tier auf den Menschen übertragbaren parasitären Krankheiten. Dabei wird der Mensch durch den Parasiten als sogenannter Fehlzwischenwirt genutzt. In Organen – hauptsächlich der Leber – entwickelt sich eine Vielzahl parasitärer Larvenstadien, die tumorähnlich in das Gewebe hineinwuchern und allmählich zu einer Zerstörung des befallenen Gewebes führen. Dadurch werden schwere gesundheitliche Schäden verursacht, die nur schwer behandelbar sind.

Infizieren kann sich der Mensch mit dem Parasiten zum Beispiel durch den Verzehr von bodennah wachsenden Wald- und Kulturfrüchten, die über Fuchskot mit Bandwurmeiern verunreinigt sein können, oder aber durch Kontakt mit Bandwurmeiern, die am Fell infizierter Tiere haften.

Dr. von Keyserlingk sieht daher das Fuchsbandwurmmonitoring auch unter dem Aspekt der Gesundheitsvorsorge für den Menschen, der als "Fehlwirt" in Extremfällen infiziert werden kann: "In dicht besiedelten Gebieten kann es nicht ausgeschlossen werden, dass es in seltenen Fällen auch zu einem erhöhten Infektionsrisiko für Menschen kommen kann. Insbesondere durch die lange Inkubationszeit von ca. fünf bis 15 Jahren und zunächst unspezifischen Krankheitsanzeichen wäre vermutlich erst mit einer jahrelangen Zeitverzögerung mit steigenden Erkrankungszahlen zu rechnen."

Weitergehende Informationen des LAVES zu diesem Thema finden Sie hier.

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